Hochseeangeln in Warnemünde

Wer in der Region um Rostock/Warnemünde unterwegs ist und zu den Anglern gehört, der kommt an einem Hochseeangelausflug (in der Regel Dorschangeln) eigentlich nicht vorbei.

Ich, als Hobbyköchin und Wasserfreak, bin im Sommer auch gern mal mit an Bord, aber ansonsten überlasse ich dieses Vergnügen lieber meinem Mann.

Den alten Strom entlang kann man aus den verschiedensten  Angeboten wählen.
Hier einige Kontakte:

  1. Schiffe der roten  Flotte  – http://www.angel-seetouristik.de/
  2. MS Zufriedenheit –   http://www.hochseeangeln-warnemuende.de/
  3. MS Kehrwieder –  http://www.antaris.m-vp.de

Mein Mann ist seit Jahren Fan der „roten Flotte“ uns so machen wir (oder nur er allein) mit dieser  –   eigentlich jährlich – eine Angeltour.  Die Fangergebnisse sind mal besser und mal schlechter, aber es ist ja auch Angeln und nicht einkaufen. Dies musste ich tatsächlich erst lernen, ich war früher immer irgendwie davon ausgegangen, dass man nach jedem Angelausflug die heimische Tiefkühltruhe gut gefüllt bekommt.

Unser letzter Ausflug startete, wie immer, früh morgens um sechs Uhr, so dass wir uns bereits gegen  fünf vom Campingplatz aus auf den Weg machen mussten – nur nicht das Boot verpassen!

An der Warnow-Fähre in Hohe Düne angekommen, erst einmal das Auto parken. Um diese Uhrzeit ist der Parkplatz noch recht leer, wir ziehen unser Tagesticket für 8,- € und machen  uns,  beladen mit der Angelausrüstung, auf den Weg zur Fähre und dann zum alten Strom bis zum Liegeplatz der roten Flotte.

Auf dem Weg trafen wir bereits zahlreiche andere Angler, die ebenfalls schwer bepackt das gleiche Ziel zu haben schienen.

Um diese Uhrzeit ist die Stimmung am alten Strom gänzlich anders als mitten am Tag, wo hier immer reges Treiben herrscht. Morgens ist es eher friedlich. Das Meer ist ganz ruhig, man hört hier und da nur den Dieselmotor eines  Angelkutters  und Möwen, welche laut kreischend über uns hinweg flogen. In den Geschäften längs des alten Stromes werden hier und da Fenster geputzt oder Regale aufgefüllt. Die Gassen sind noch fast menschenleer.

Lediglich die Angler  zogen – scheinbar wie verabredet – den alten Strom entlang, bis jeder einzelne auf seinem Angelkutter an Bord gegangen war.

So fanden auch wir an diesem Morgen unseren Kutter, die „DOBERAN“, ziemlich schnell und gingen an Bord. Jeder suchte sich seinen „Angelplatz“ an Bord. Der Kapitän begrüßte uns und kassierte die Teilnahmegebühr  für die Tour. Da ich nicht mit angeln wollte, brauchte ich nur den Jugendtarif zu zahlen, und so wurden für uns beide 89,- € fällig, einen Eintopf zum Mittag gab`s dafür gratis.

Pünktlich legten wir, praktisch gemeinsam mit den anderen Kuttern,  ab und verlassen den alten Strom Richtung offene (Ost-) See. Unser Kapitän steuert bald schon in östliche Richtung und nach und nach trennen sich die „Wege“ der einzelnen Kutter, bis wir alle anderen aus den Augen verloren hatten.

Nach ca. 2 Stunden hatten wir das Fanggebiet für den heutigen Tag erreicht, was uns der Kapitän durch ein lautes, einmaliges Hupen verkündete.

Alle an Bord – außer mir – schienen das schon zu kennen, denn wie auf Kommando wurden die Angel ausgeworfen – und los ging‘s! Bald zappelten die ersten Dorsche am Pilger einiger Angelfreunde, die Ausbeute war insgesamt an dieser Stelle wenig berauschend. Konsequent, so nach 5-8 Minuten,  ließ der Kapitän die Hupe zweimal tönen, das Zeichen für Angeln einholen und Standortwechsel war angesagt. Dieser Vorgang hat sich viele male wiederholt, die Crew war tatsächlich sehr bemüht, uns zum Fisch zu führen.

So haben wir auch am Ende dieses Tages,  einen  Fang vorweisen können – 13 Dorsche, der Größte 86 cm. Nach etwa 4 Stunden im Fanggebiet geht’s zurück Richtung Warnemünde, jetzt war Zeit zum Mittag essen, danach zum  „Putzen und Filetieren“ des Fangs.

Ein zusätzlicher Pluspunkt: Im Büro der roten Flotte, direkt im Bahnhof Warnemünde, stehen genügend Tiefkühltruhen bzw. Schränke, in welchem man seinen Fang bis zum Urlaubsende kostenlos lagern kann.

Gegen 14.oo Uhr waren wir zurück im Hafen. Für mich war das ein aufregender Tag mit vielen neuen und spannenden Erlebnissen.

Zufrieden aber auch völlig erledigt schlief ich bereits am frühen Abend ein.

Im Winter freuen wir uns regelmäßig über ein  frisches Dorschfilet aus eigenem Fang.