Es hat sich für mich lange Zeit tatsächlich komisch angefühlt mich selbst als “Foodbloggerin” zu bezeichnen.

Klar koche ich gern, es ist im Grunde mein liebstes Hobby, aber reicht das schon aus?

Foodblogger waren für mich immer so super coole Leute, mit zig tausend Facebook Fans und unzähligen Followern bei Instagram, welche in diversen Kochshows regelmäßig ihr Können unter Beweis stellen. Meist sind es auch praktischerweise professionelle Fotografen oder Foodstylisten. Ich passte da irgendwie so überhaupt nicht rein.

Von der Zettelsammlung über eine Datenbank bis zum (ersten) Blog

Der Gedanke meine Rezepte ins Netz zu stellen kam irgendwie schleichend.

Es fing alles damit an, dass ich eher die Freestyle – Köchin bin. An vorgegebene Rezepte halte ich mich eher selten, was bei uns zu Hause regelmäßig dazu führt, dass Thomas ein Gericht gern noch einmal gegessen hätte, ich dieses aber nicht noch mal (genau so) kochen konnte, weil ich einfach nicht mitgeschrieben habe und es somit kein Rezept gab.
Die Lösung war dann erst mal eine lose Blattsammlung – unendlich viele Zettel mit kurz darauf gekitzelten Notizen, die irgendwie so gar keine Lust aufs nach kochen machten – Zettel und Stift sind halt nicht meins 😉

Damit war recht schnell auch die Idee einer Rezeptdatenbank geboren, diese sollte nur für uns privat sein oder eben, wenn Freunde oder Verwandte mal nach einem Rezept fragten.

Weil es ja keine große Sache werden sollte, nutzte ich die Möglichkeit einer Subdomain auf einer meiner bestehenden Websites – ein großer Fehler, wie sich schon sehr bald herausstellte.

Meine eigentlicher Job als Website-Guide für selbständige Unternehmerinnen, brachte es scheinbar automatisch mit sich, dass meine Rezepte von Google ziemlich gut gelistet wurden und immer mehr fremde Besucher auf meiner Seite landeten. So begann ich etwas Struktur in die Seite zu bringen und auch ein vernünftiges Design zu entwerfen. Das Ganze war immer noch ein reines Hobby, aber es sollte schön aussehen. 😉

Der Aha-Effekt – Yes ich bin Foodbloggerin

Irgendwann im letzten Herbst erhielt von einem Redakteur des MDR per Email eine Interview-Anfrage. Während unseres Vorgespräches viel dann der Satz von ihm: “Mich interessiert einfach ihre Arbeit als Foodbloggerin, das finde ich spannend.” Ähm, wie jetzt ICH? FOODBLOGGERIN?
Ich gebe zu, dass ich in mich in diesem Moment schon ziemlich geschmeichelt gefühlt habe. Dazu kam noch, dass ich zum Thema “Zukunft der Arbeit” interviewt werden sollte.

Hmmm ein Foodblog als Job? – Das klang nach dem Traumjob für mich, aber war das möglich? Konnte ich daraus ein tragfähiges Business machen?

Mehr zum Interview gibt`s übrigens hier.

Vom Hobby zum Traumjob

Es ist genau genommen gerade mal ein halbes Jahr her, das in mir der Entschluss gereift ist, aus dem Hobby ein echtes Business zu machen. Der Blog sollte also Monetarisiert werden – ähm ja, da war noch das Problem mit der Subdomain.
Der erste Schritt war es also, alle Rezepte ( das waren knapp 2oo) von der Subdomain (die gibt es heute nicht mehr) auf die Hauptdomain gelesi.de umzuziehen, denn GeLeSi sollte ab sofort mein Foodblog Hauptquartier werden. 🙂

Schwierigkeiten bei der Positionierung

Auch die nächste Hürde sollte nicht lange auf sich warten lassen. Meine Freundin, Kooperationspartnerin und Expertin für Positionierung lag mir ständig mit meiner Zielgruppe in den Ohren. “Menschen die nach Rezepten suchen” sei keine Zielgruppe sagte sie immer wieder – hmm sind sie nicht?

Sie hatte natürlich absolut recht, das ist ganz und gar keine Zielgruppe, aber ich gebe zu, dass ich mich lange sehr schwer damit getan habe, meine Nische zu finden. Irgendwie dachte ich, es müsste etwas herauskommen wie: Grillrezepte oder Pasta oder Smoothies oder, oder, oder – aber in keine dieser Nischen passte ich hinein.

Und dann, irgendwie über Nacht war es so klar wie sonst nichts auf dieser Welt – klingt übertriebenen – ist es auch ein bisschen 😉

Meine Zielgruppe sind Frauen wie ich und wie ich sie als Website Guide häufig betreue: Selbständige Frauen mit Full-Time-Business und Familie, die trotz langem Arbeitstag regelmäßig und frisch kochen möchten obwohl sie eigentlich gar keine Zeit dafür haben.

Und meine Nische war damit auch schnell klar:  Ich zeige, wie du es schaffst trotz wenig Zeit frisch, kreativ und lecker zu kochen. Es sind also die schnellen Gerichte, die nur wenige Zutaten brauchen und jede Menge Zeitspartipps.

Stärken und Schwächen – Multitalent Foodbloggerin

Foodblogger müssen wahre Multitalente sein, neben dem eigentlichen Spezial Gebiet, also dem Kochen, müssen vernünftige Bilder gemacht werden – das Auge isst schließlich mit. Aber damit nicht genug, der Blog braucht eine Basis (meist WordPress) und ein passendes Design. SEO-Optimierung ist wichtig, ein Redaktionsplan sollte geführt werden, Schreiben (also das eigentliche Bloggen) sollte man beherrschen, achja und Kooperationen sollen natürlich professionell abgewickelt werden und der Papierkram sowie die Buchhaltung erledigen sich auch nicht von selbst.

Puh eine ganze Menge…

In der Regel hat jeder Blogger, neben dem eigentlichen Blog-Thema, so seine Spezialgebiete. Bei Foodbloggern sind gefühlte 90% passionierte Hobbyfotografen oder sogar Profis auf diesem Gebiet.

Bei mir es die Website (der Blog), WordPress und SEO, aber ein Foodfotograf wird aus mit ganz bestimmt nicht –  zumindest kein Professioneller.
Wie ich das Ausgleiche und es trotzdem schaffe vernünftige Bilder online zu bekommen, darüber berichte ich an anderer Stelle ausführlich.

Traum-Job und Traum-Ziele

Im Onlinebusiness bin ich schon seit vielen Jahren unterwegs und wollte auch nie etwas anderes machen. Zeitliche und örtliche Unabhängigkeit waren und sind für mich enorm wichtig.

Der Traum-Job bzw. das Traum-Business hat sich für mich aus der Verbindung meiner Kernkompetenzen (WordPress, SEO, Onlinemarketing) und meinem liebsten Hobby (Kochen) ergeben. Ich kann den ganzen Tag über die Dinge tun , die mir einfach nur Spaß machen und werde dafür bezahlt – TRAUMJOB / TRAUMBUSINESS !

Aber kein Business ohne Ziele und damit meine ich jetzt nicht in erster Linie die finanziellen Ziele. Diese ergeben und erfüllen sich, meiner Meinung nach, automatisch mit dem Business-Zielen.

Brian Tracy hat in seinem Buch “ZIELE – Setzen, Verfolgen, Erreichen“* sinngemäß gesagt: “Träume groß und setze dir große Ziele.”

Ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher, ob mein Traum, also mein Ziel für mich und meinen Foodblog ein typischer großer Traum ist, aber …

Mein Traum und damit mein Ziel ist es, für Restaurants Rezepte, Konzepte und Websites zu entwickeln.

 

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